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let´s talk about tango argentino

let´s talk about tango argentino
Interessiert Euch der Tango Argentino?
Nicht nur als Tanz, sondern auch als Lebensgefühl.

Seit langem setze ich mich damit auseinander, mit dem Gefühl für diesen Tanz,
wie man dieses Gefühl in selbstgeschriebene Geschichten einbringt, in Gedichte und Gedanken.

Herzlich eingeladen sind auch die Kollegen aus dem Maler- und Photobereich. Und natürlich auch die Tangotanzbegeisterten.


ich sinne ebenso seit jahren diesem gefühl nach und frage mich:
*pfeil* was verbinde ich mit tango argentino?
*pfeil* und was verbindet mich mit tango argentino?
*pfeil* was fasziniert mich so sehr daran, dass ich bücher darüber lese, filme sehe und reportagen verfolge, musik höre, tanzen möchte?
*pfeil* woher kommt diese sehnsucht?



n
u
r

ist dieses gefühl schwer zu beschreiben....
schwierig in worte zu fassen....
[vielleicht geht es auch anderen so?
und es ist deshalb so ruhig in unserer gruppe?]
*liebguck*


deshalb meine frage/bitte an euch:

warum folgen wir nicht dieser freundlichen einladung und tauschen uns darüber aus, welche gedanken und gefühle uns "bewegen"in worten, bildern, zeichnungen.....
*ja*


let´s talk about tango argentino
*anmach*

Hola von arserotique ...
ich nenne es einen schönen Zufall, dass ich, mich der im Kopfhörer spielenden Musik von Gotan Project hingebend, im selben Moment auf Deinen Aufruf zum Tango Argentino stoße.
Die Frage nach dem WARUM? und WIE KOMMT ES, DASS ER MICH SO GEFANGEN NIMMT? Kann ich auch nicht beantworten. Ich weiß nur, dass ich ihn nicht missen möchte und er mein Leben sehr bereichert hat, seit ich ihn kenne.
Nur, so einfach kann man die Eindrücke wiederum auch nicht in Worten abhandeln. Es ist schwer zu beschreiben. Ich will es versuchen.
Angefangen hat es ursprünglich mit dem Salsatanzen. Ich hatte mehrere Kurse im Tanzsalon von Vivien Zippel in 16225 Eberswalde absolviert, als ich begann, mich für den Tango Argentino, den sie auch lehrt, zu interessieren. Beim Zuschauen wurde mir klar, dass der Salsa ein Tanz ist, der Lebensgefühl und Spaß bringt. Der Tango dagegen geht noch tiefer. Er ist intensives Körpergefühl, das seinen Ausdruck im Rhytmus, in der Grazie der Bewegungen und des melancholischen und euphorischen Empfindens der Tanzenden findet.
Ich bin blutiger Anfänger und war erst ein paarmal in Milongas. Das erste Mal im Tangolft in Berlin. Ein befreundeter Künstler fragte mich auf einer Vernissage, weshalb ich mich denn nicht mal der Tangofotografie widme. Ich beichtete ihm, dass dies schon lange mein Wunsch sei. Kurz darauf nahm er mich an einem Sonntagnachmittag im November zum Tanztee mit- er fuhr mit der Absicht, zu tanzen, wie er es zwei-dreimal die Woche tut. Ich bestieg den Zug mit der Absicht, meine ersten Tangofotos machen zu wollen.
Die Atmosphäre, die sich mir im Tangoloft bot, ging mir sofort unter die Haut. Ich hatte zwar die Genehmigung zum Fotografieren und die kamera in der Hand, aber ich war beim Anblick der Tangotanzenden wie gelähmt. Mir war klar, dass ich die mir so stark unter die Haut gehende Atmosphäre zerstören würde, wenn ich mit der Kamera Blitzlichtfotos machen würde. Ohne zusätzliches Licht aber könnte ich nicht fotografieren, weil es dafür einfach zu dunkel war. So gab ich mich, die Kamera verkrampft und nutzlos in der Hand haltend, den mich emotional überwältigenden Eindrücken der Musik und der Tanzenden hin.
Frauen auf hochhackigen Schuhen, eng an ihre Tanzpartner geschmiegt, vollführten mit geschlossenen Augen graziele Bewegungen, deren Ursache ich nicht zu erkennen vermochte. Damals wusste ich noch nicht, dass es auf den Mann ankommt, seine Tanzpartnerin durch minimale Körperkontakte- und Zeichen zu führen, um sie im Tanz schön und begehrenswert aussehen zu lassen.
Die Musik, die im Halbdunkel um ein Klavier, geschmückt mit einem Glaskelch voller Tulpen, tanzenden Paaren - all die neuen Eindrücke, die innerhalb kurzer Zeit auf mich einstürzten, führten dazu, dass ich in der folgenden Nacht kein Auge zubekam.
Ich hätte am darauffolgenden Morgen im Büro niemanden von meinen Eindrücken erzählen brauchen, es hätte niemand nachvollziehen können, was in mir vorging. Ich wusste, ich war infiziert und weiß heute, dass ich nicht möchte, dass es jemals vergeht. Ich habe gestern den dritten Kurs begonnen.
Für die Tangofotografie suche ich allerdings immernoch Paare, die mit mir gemeinsam in Fotos das ausdrücken lassen, was der Tango Argentino für Eingeweihte ist. Wer Lust dazu hat, melde sich bitte hier über meine Sedcard bei jc. Ich würde gern weiter mit Euch hier über den Tango Argentino reden.
Vielen Dank an Dich ciocollata, dass Du diese Diskussion in Gang gebracht hast.

Liebe Grüße an Dich und
an alle Tango Argentono- Liebhaber

arserotique
hola
ich überlegte lange,
wann tango argentino
"in mein leben trat..."

erst dachte ich:
es war ein film -
dann - nein, musik...
oder war es doch ein bild, das mich fesselte?

und als ich nach deinem wunderschönen beitrag
ein wenig darüber nachsann.....

fiel es mir ein:

tango argentino
wurde bedeutsam, als ich ca. 12 jahre alt war....

ich wuchs in einer sehr traditionellen familie auf,
fest in der katholischen kirche verhaftet...

manchmal flüsterte meine oma...
"paß bloß auf, in dir lebt auch das verhängnisvolle zigeunerblut, wie bei xxx...."

ich lernte xxx erst bei der beerdigung seines bruders kennen,
denn er lebte die jahre davor in argentinien, österreich und portugal...
ein lebens_künstler mit vielen innovativen ideen und werken,
für die die zeit noch nicht reif war und wohl auch nie werden würde
*g*
er fand immer mäzene und frauen, die für sein lebensaufkommen bezahlten....
er war verrückt, er war verrucht, er war anders.....

er war galant und charmant...
und er tanzte mit mir tango argentino...
*smile*
was meine eltern und "familia" als ganz bösen fauxpas ansahen!

nach wenigen wochen "entschwand" er wieder richtung portugal
aber nie mehr ganz aus meinem sinn......
*liebguck*


tango argentino
ist für mich wohl ein synonym geworden
für das ausbrechen aus konventionen
und leben seines traumes....

etwas, was ich gemäßigter und weniger unkonventionell
wie mein großonkel lebe und weiter "ausbauen" möchte....

dieses jahr ist ganz fest für mich geplant,
endlich eine milonga zu besuchen

und zu tanzen.....


*danke*
arserotique, für den gedankenanstoß, den ich durch deinen beitrag bekommen habe.....

die sehnsucht nach tango argentino,
die immer stärker wird in mir.....
ist auch die sehnsucht,
eine von mir bisher unterdrückte seite
zu leben....
*liebguck*


[ich höre gerade: 12 tangos]
Hallo Cioccolata,
schön, was Du schreibst. Es ist, als würde ein Film in mir ablaufen, den Du in seiner Kurzfassung ganz schnell beschreibst.

Wenn Du dann endlich mal in einer Milonga sein wirst, was ich Dir sehr wünsche, dann wirst Du an Deinen Großonkel denken.

Weißt Du, dass Berlin als größter Hort des Tango Argentino in Europa gilt? Hier findest Du zahllose Milongas.

Nimm Dir ein Wochenende frei, buche Dir vorher ein Hotel und geh in eine der vielen Milongas der Stadt.
Du wirst das Wochenende nicht mehr vergessen.

Lieben Gruß

arserotique
Jede/er ...
... erfährt Tango gleich und doch anders. Denn das Empfinden lässt sich wohl nur subjektiv erklären ... oder man versucht es zu erklären ... sucht nach Worten und die richtigen Begriffe, die man zum Umschreiben benötigt, wollen einem doch nicht einfallen ... weil es oftmals immer anders ist.
Erfahre ich Tango nur über die Musik, als Führende/-er oder Geführte/-er? Wie wird die Musik interpretiert ... welche Interpretation wäre mir gerade lieb? Welche Persönlichkeit macht mich aus? Im Tanz verbindet den Tango und die Führung viel mehr, als man glaubt. Durch den Charakter der Bewegungen spiegeln wir uns wider und treffen auf Menschen mit vielschichtigen Körpersprachen. Sie können dynamisch, dominant, sensitiv oder gelangweilt sein. Trauer und Lebensfreude sind nah beieinander ... aber wir erfahren unseren Körper und den Körper des/der Partn(ers)/-rin ... gestern nicht so sehr, heute mit einer – vielleicht – erschreckenden Nähe und morgen unter Umständen mit einer nicht endenden Tiefe und Harmonie und dann ....?

LG
Cabal
******_bw Mann
240 Beiträge
... und dann...
... aber wir erfahren unseren Körper und den Körper des/der Partn(ers)/-rin ... gestern nicht so sehr, heute mit einer – vielleicht – erschreckenden Nähe und morgen unter Umständen mit einer nicht endenden Tiefe und Harmonie und dann ....?
Aus dem Erleben wird durch die Verdichtung Erfahrung, die Erfahrung verdichtet sich in Erkenntnis. Vielleicht in einen Teil der Realität.

Ja, die Erfahrungen nehme ich höchst vielfältig wahr. Manche Erfahrung erlebt einen Nachhall bis in den nächsten Tag hinein. Das sind die Momente, in denen ich berauscht bin. Aber auch Momente, die meine Wirklichkeit verändern. Das sind die Momente, in denen ich merke, dass ich mich fallen lassen darf um mich auf einen Weg zu begeben.

– erschreckenden Nähe und morgen unter Umständen mit einer nicht endenden Tiefe und Harmonie und dann ....?
... und dann der Fall?
Auch dieser ist ein guter Bekannter, das "Augenblick, ach, verweile doch", die Süße, die bitte nie enden solle. Soll ich mich aufreiben? Der Nähe, wenn sie denn erschreckt, mit offenem Auge oder fliehenden Rockzipfeln begegnen? Es ist ja doch vergeblich, der nächste Augenblick oder nächste Morgen wird kommen.
...und dann...?
jetzt läßt sie mich nicht mehr los.....

die
frage:

aber wir erfahren unseren Körper und den Körper des/der Partn(ers)/-rin ... gestern nicht so sehr, heute mit einer – vielleicht – erschreckenden Nähe und morgen unter Umständen mit einer nicht endenden Tiefe und Harmonie und dann ....?

Sinnliche Verführung
Ich finde es sehr schön, wie ihr euch über Tango unterhaltet und auch mich hat das Tangofieber gepackt. Ich tanze zwar leider noch nicht so lange, aber es ist eine seltsame Faszination, die mich dazu bewegt, immer mehr zu lernen und zu tanzen, tanzen, tanzen ...

Es ist, als ob ich beim Tanzen in einen Strudel gerate, Zeit und Raum vergesse und mit der Musik und meinem Partner verschmelze. Tango ist eine sinnliche Kommunikation, die mal sehnsüchtig, fordernd, heiter oder auch melancholisch ist. Und es ist verhaltene Leidenschaft ... das Vorspiel, voller Verheißungen und Verlockungen ... für eine unvergessliche Nacht.

Tango ist Erotik auf dem Parkett!
@arserotique
Besser hätte man es nicht sagen können, wie Du es ausgedrückt hast. Sicher ist noch viel mehr dabei, aber ich empfinde es genauso, wie Du sagst- Tango ist Erotik auf dem Parkett. Allerdings nur für diejenigen, die mit voller Hingabe dem Tango Argentino verfallen sind und den Reiz der Bewegungen und die Atmosphären der Milongas in sich eindringen lassen.
LG arserotique
Der Duft des Frühlings ...
Liebe Arserotique,

du bist süß! Möge der Duft des Frühlings dich berauschen und dir noch viele erotische Momente auf dem Parkett bescheren ... *zwinker*

Sarah
Liebe Arserotique

sarah ein "r" nachreiche.....
*neck*
Danke ...
cioccolata für den Hinweis *zwinker*

Ich hatte mich von den verführerischen Frauenaugen betören lassen *liebguck*
ot
ja, die augen sind wirklich betörend..... *ja*

du hättest es aber spätestens beim tangotanzen gemerkt,
wenn arserotique die führung übernommen hätte *neck*
wer weiß ...
da ich ja auch auffordere ... hätt ich's vielleicht nie bemerkt *zwinker*
Así es ...
... la vida. *smile*
nun hab ich vieles über den "getanzten traurigen gedanken" hier und in den anderen threads gelesen und möchte mich auch herzlich für eure beiträge bedanken.... *g*

¡muchas gracias! *blume*


doch war es für mich die ♪ ♫ musik ♫ ♪ (und nicht der tanz),
die mich als erstes magisch anzog und nie wieder richtig losließ.....

*pfeil* gibt es da eine art "innere verbundenheit"? *gruebel*
und wenn ja, was ist es:
die gebremste leidenschaft ?
(wie caballito tango beschreibt)
oder ist es melancholie, sinnlichkeit?
oder ist es "das gesamtpaket" dieser emotionen?

*pfeil* warum sehe ich mir dokumentationen über tango argentino oder piazolla an...?
*pfeil* warum bleibe ich an texten hängen, deren sprache ich doch gar nicht verstehe?

irgendwie umgeht ♫ ♪ ♫ ♪ "tangomusik" ♫ ♪ ♫ ♪ meinen verstand und "öffnet ganz andere emotionale türen"....

und ich frage mich: warum ist das so? "was wirkt da?" *oh*
********otic Frau
165 Beiträge
Tango Argentino... trauriger Gedanke??
Mal ehrlich, keiner, der seine Leidenschaft für den Tango Argentino entdeckt hat und voller Lust tanzt, hat einen traurigen Gedanken, der getanzt wird. Unsinn.

Dieser Spruch stammt von jemandem, der die Tangotänzer als Nichttänzer beobachtet hat. Er interpretiert die Mimik vieler Tänzer als traurig. Völlig fehl gehend!

Ja, wenn man die tanzende Gruppe als Laie so anschaut, gibt es neben den häufigen seeligen und glücklichen Gesichtsausdrücken beim Tanzen auch Stirnrunzeln, tiefe Konzentration, inneres Nachfühlen und Anspannung, die das Bemühen der Tänzer dokumentiert, mit der Koordination der eigenen Schritte, der Balance und der Führung des Gegenüber oder der Widerstände gegen die eigene Führung oder auch die Missverständnisse beim unsicheren oder "stotternden" Führen belegt. Stottern beim Führen entsteht, wenn auf Grund mangelnder Routine und Übung der Führende es an Entschlossenheit und Sicherheit mangeln lässt und noch nicht sicher ist, wie er die vorgesehene Figur oder Schrittfolge nun anweisen soll.

Sobald aber diese Phase durch Talent und Übung im Tanz überwunden ist, ist der Weg frei für die eigentlich richtige Interpretation des Tango Argentino:

"Tango Argentino ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Traums/Gedankens". Das ist wesentlich zutreffender!

Natürlich gibt es auch sportliche und theatralische, dramatische und gesundheitliche - Psyche und Physis - Argumente für den Tanz.

Grüße an Euch Tangoliebhaber, Sandy
******_bw Mann
240 Beiträge
Hmm
ciocolate,
du frägst, ob jemand was darüber weiß, warum du so eine Wirkung der Tangomusik erlebst.
Das wirst wohl nur du beantworten können.

Du frägst poetisch, ich kann lediglich etwas nüchtern antworten:
irgendwie umgeht ♫ ♪ ♫ ♪ "tangomusik" ♫ ♪ ♫ ♪ meinen verstand und "öffnet ganz andere emotionale türen"....
Das, was du beschreibst, ist ein Merkmal von Musik.

Was Tangomusik mit dir zu tun hat: Vielleicht das Anstupsen von Emotionen, die sonst nirgends Platz haben, die nicht sein dürfen. Aber, wie gesagt, beantworten kannst das nur du allein.

Mal ehrlich, keiner, der seine Leidenschaft für den Tango Argentino entdeckt hat und voller Lust tanzt, hat einen traurigen Gedanken, der getanzt wird. Unsinn.
Ohne traurige Gedanken wäre der Tango höchstens halb so schön. Tango ist leidenschaftlich, ok, und die nächtliche, traurige, schmutzige... Seite ist ein Teil der Leidenschaft. Im Tango.
Soll aber auch in anderen Lebensbereichen vorkommen.
Ziemlich kühn ...
Mal ehrlich, keiner, der seine Leidenschaft für den Tango Argentino entdeckt hat und voller Lust tanzt, hat einen traurigen Gedanken, der getanzt wird. Unsinn.
*nono*

... solche generalisierende Behauptungen aufzustellen, wo man doch wissen sollte, dass es immer Ausnahmen gibt. Im Übrigen hat Enrique Santos Discépolo (1901-1951) auch nicht gesagt, wer voller Lust tanze, habe einen traurigen Gedanken, sondern

„Der Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann“.

Ein kleiner und dennoch gewaltiger Unterschied. Denn Tango ist nicht nur der Tanz, sondern ebenfalls eine Musikrichtung mit Geschichte. In den Hafenvierteln, den Barrios und den Arrabales, also einem Milieu von Arbeitslosigkeit, Kleinkriminalität und Prostitution wurde der Tango zum Ausdruck existentieller Not und menschlicher Einsamkeit des Porteño und die Texte spiegeln oftmals eine gewisse Traurigkeit, eben traurige Gedanken wieder. Unsinnig ist es also eher, dies in Abrede stellen zu wollen. Wenn man sich hiermit näher befasst, wird man dies auch erkennen.

Mehr Schwierigkeiten habe ich mit Annahmen, wie

"Tango Argentino ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Traums/Gedankens".

Dies unüberlegt als Motivation zu betrachten, auf dem Parkett eine Leidenschaft zu leben, ist mir persönlich ein wenig platt und lässt erkennen, dass diejenigen, die mit dieser Absicht den Tango sowohl tänzerisch als auch musikalisch frönen, tatsächlich noch nicht begriffen haben. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
********otic Frau
165 Beiträge
schmutzig?
Ohne traurige Gedanken wäre der Tango höchstens halb so schön. Tango ist leidenschaftlich, ok, und die nächtliche, traurige, schmutzige... Seite ist ein Teil der Leidenschaft. Im Tango.
Soll aber auch in anderen Lebensbereichen vorkommen.

Jetzt will ich es aber mal genau wissen! Daher die Frage:

Wo ist denn jetzt ein trauriger Gedanke zu finden, den Du ansprichst, wenn Du ihn erklärst mit den Worten "leidenschaftlich" - da ist nix traurig... "nächtlich" hat nix mit traurig zu tun, höchstens dunkel, dann "traurig" seit wann bist Du nachts mit Leidenschaft "traurig"? Vor allem dann, wenn Du eine Tänzerin im Arm hältst... und jetzt muss ich doch mal ernsthaft fragen, was daran nun wieder "schmutzig" sein könnte???

Höchstens der Achselschweiß oder die Schweißtropfen der meist männlichen Tänzer, die Dir als Frau ins Gesicht klatschen... und vielleicht noch der Mundgeruch mancher Personen. Aber was bitte ist sonst "schmutzig"?

Ich finde diese Fehlbezeichnung "schmutzig" von allen erotischen, sexuellen Gedanken einfach unerträglich. Wenn die Oma und Mama dem Jugendlichen alles Sexuelle als "schmutzig" einimpft, dann wundern wir uns doch nicht, wenn er später als Freier die Sexualität genau da sucht, wo sie erkennbar "schmutzig" ist, nämlich in schmierigen Bahnhofszonen und Straßenstrichs. Er verbindet dann die Geilheit mit dem, was wir als schmutzig, unhygienisch und meist auch noch kriminell erkennen.

Daher mein Plädoyer, diese spießige Ausdrucksweise höchstens ironisch zu verwenden... denn Sex und Erotik ist eben nicht "schmutzig".

Schöne Grüße!
********otic Frau
165 Beiträge
Traurig?
wer von denen, die Tango Argentino tanzen, sind wegen seines Ursprungs denn traurig? Wir sind alle glücklich, ihn tanzen zu können und ihn zu genießen.

Bisher hat mir niemand erklären können, wieso es dabei etwas trauriges gibt. Eine latente Melancholie mag manch einen Menschen befallen, der entsprechend veranlagt ist, ins Träumen geraten. Aber Melancholie und Nostalgie des Tango hat nichts mit einem traurigen Gedanken zu tun.

Möglich ist, dass der Ursprung dieser Aussage darauf hin zielt, dass es traurige Texte im Tango gibt, die aber oft genug mit eher lebensfroher Musik untermalt wird und diejenigen, die die Texte nicht verstehen, können diese Gedanken der Songs natürlich dann auch nicht traurig tanzen, sondern glücklich, beschwingt, euphorisch tanzen.

Überhaupt nicht kann ich nachvollziehen, dass hier ein ausgewiesener Milonguero behauptet, es sei "PLATT", erotische Gedanken und Gefühle beim Tango Argentino zu empfinden. Nahezu jeder in diesem Thread und auch die Existenzberechtigung des Tango Argentino und sein Siegeszug auf der Welt sind auf genau diesen erotischen Gedanken und Empfindungen gegründet.

Daher, wenn Du keine erotischen Gedanken zu empfinden in der Lage bist bei diesem erotischen Tanz, dann diffamiere nicht diejenigen, die es empfinden!
@ dance-erotic

es geht hier nicht nur um das persönliche empfinden beim tangotanzen ....


kennst du die geschichte des tangos?
seine wurzeln?
weshalb und woraus tango als muskialischer und tänzerischer ausdruck entstanden ist?


mir ist es wichtig.....
und deshalb möchte ich mich auch darüber austauschen
....


*pfeil* zudem bitte ich dich, deinen ton etwas zu mäßigen.....

*bitteschoen*
Natürlich ...
... hat niemand gesagt, dass von denen, die Tango Argentino tanzen, wegen seines Ursprungs traurig sind. Was für eine unsinnige Kausalität.
Diese Annahme geht nicht nur haarscharf, sondern meilenweit an der Diskussion hier vorbei. Das Gegenteil ist der Fall. Wer wirklich bereit ist, sich mit der Historie auseinanderzusetzen ist erfreut, dass es ihn gibt. Aber ändert dies etwas an seinen Ursprüngen und seiner Entwicklung in den jeweiligen Epochen? Natürlich nicht. Ebenso teile ich die Ansicht

Ohne traurige Gedanken wäre der Tango höchstens halb so schön.

So darf die mit dem Tango einhergehende Melancholie doch ruhig einmal wirken, ohne sich gleich von erotischen Wallungen vereinnahmen zu lassen. Dann jedenfalls, wenn man sich ernsthaft damit befasst. Im Übrigen liebe

@********otic,
ist der Vorwurf einer Diffamierung abwegig. Es wurden doch nicht erotische Gedanken und Gefühle beim Tango Argentino in Abrede gestellt. Da musst du schon etwas genauer hinschauen. Wenn aber horizontale Gelüste und Triebe vertikal in den Tanz hineingetrieben werden, scheinen Zweifel an einem tieferen Empfinden für den Tango Argentino nicht unbegründet zu sein. Es sei denn, du quälst unnötig die Ursprünge.

Ein wenig sonderbar erscheint dann aber deine Spekulation, man sei nicht in der Lage, erotischen Gedanken zu empfinden. Empfindung ist zwar das Zauberwort, aber sich Gedanken machen und Gefühle zu empfinden sind doch zweierlei. Aber lassen wird dies. Die eine lebt hackende Gelüste beim Tango aus und der/die andere lebt den Tango mit Herz, was sicherlich vorzuziehen sein dürfte. Immerhin sagt man auch, dass es sich um den „Tanz der Herzen“ handelt.
******_bw Mann
240 Beiträge
Das Thema des Threads ...
*dito*

... hat mehr als jedes andere Gesprächsthema, oder aber genau soviel wie andere Themen den Anlass, dass wir verschiedenen Sichtweisen haben und diese uns gegenseitig mitteilen.
******_bw Mann
240 Beiträge
Nächtliches, Schmutziges....
Jetzt will ich es aber mal genau wissen! Daher die Frage:

Wo ist denn jetzt ein trauriger Gedanke zu finden, den Du ansprichst, wenn Du ihn erklärst mit den Worten "leidenschaftlich" - da ist nix traurig... "nächtlich" hat nix mit traurig zu tun, höchstens dunkel, dann "traurig" seit wann bist Du nachts mit Leidenschaft "traurig"? Vor allem dann, wenn Du eine Tänzerin im Arm hältst... und jetzt muss ich doch mal ernsthaft fragen, was daran nun wieder "schmutzig" sein könnte???

....

... denn Sex und Erotik ist eben nicht "schmutzig".
Ich versuche mich mit einer Antwort auf diese Frage, ohne Anspruch auf Verständnis. Am einfachsten ist der letzte Satz, ich verstehe ihn so mit der gedachten Ergänzung: '... ist eben für mich nicht "schmutzig" '


Es gibt Momente, in denen bin ich traurig. Das ist halt mal so im Leben. *snief2*
Und dann gibt es traurige Momente in meinem Leben, da bin ich grad auf einer Milonga. Oder ich werde auf der Milonga traurig, weil es da einen Anlass dafür gibt. Ich geb meine Gefühle jedenfalls nicht an der Garderobe ab. Also tanze ich mit meiner Traurigkeit den Tango. Also: Mit einem Gefühl, das gerade meines ist. Mag sein, dass ein Schluchzen des Bandoneons oder der Geigen meinem inneren Schluchzen entspricht. Das ist aber gar nicht so das Wichtigste. Wichtig ist, dass da ein Gefühl ist, mit dem ich tanze. Und es tut allen gut, dem Tanz, dem Gefühl, mir. *troest*


nächtlich, schmutzig hat für mich mit den Gefühlen zu tun, die ihre Eigendynamik eher im Verborgenen führen. Die wider Willen vorhanden sind. *schwein* Die nicht unbedingt der eigenen Moralvorstellung entsprechen. Vielleicht auch nicht der Mehrheitsmeinung. Die einfach unangenehm sind. Aber sie provoziert dadurch, dass sie anwesend ist, mal deutlich, mal unsichtbar. Das ist für jeden etwas anderes. Beispiele? Eifersucht, Hass, Rausch (i.S.v. abgestürzt), Traurigkeit, Gewalt, Betrug, Gestank, .... der Tango hat auch seine nächtliche Seite, in den Texten sowieso, in der Musik, hm, ich sehe es z.B. in der Stimme von Caceres, Tom Waits, im Tanz, je nach gusto,...
Die nächtliche Seite auf der Milonga wird andernorts grad mit Streitschriften diskutiert.

Ja, und die Leiden...schaft, sie ist für mich kein Gefühl, eher eine Umschreibung für Intensität, Kompromisslosigkeit. Jedes Gefühl kann man in verschiedenen Intensitäten leben, auch tanzen,so auch leidenschaftlich.

Ich sehe schon, dass dance_erotic etwas anderes mit den Worten meint, schon ok, aber vielleicht ist meine ganz persönliche Einsicht so verständlich.
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